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1920

Mit dem 20jährigen Gründungsfest am 18. Juli, an dem sich 27 Vereine und drei Musikkapellen beteiligten, war ein großes Preisplattln und ein Almtanz verbunden. Bergfeuer auf den umliegenden Bergen kündeten am Vorabend von den Festlichkeiten.
Nach dem Abholen der Vereine vom Bahnhof fand ein großer Festzug durch die Strassen Bad Reichenhalls zum Fischerbräukeller statt.

Im Anschluß daran begann das Preisplattln, an dem sich 25 Vereine und 180 Buam beteiligten. Als Plattler wurde der "Häuslratz" bestimmt. Für die Siegerehrung standen 42 Preise zur Verfügung. 15 Preise für das Vereinsplattln (4 Buam), das die Heutauer gewannen und 25 Preise für das Einzelplattln, das J. Spiegelsberger aus Traunstein für sich entscheiden konnte. Den Meistpreis konnten die Pidinger (29 Teilnehmer) und den Weitpreis die Höhenrainer in Empfang nehmen.Mit einem Almtanz, der von den "Saalachthalern" mit dem Bandltanz eröffnet wurde und bei dem die fröhliche Stimmung lange anhielt, klang das Gründungsfest aus.

Der "Grenzbote" berichtete bereits in der Ausgabe vom 19. Juli unter anderem.

Dem Gebirgstrachten-Erhaltungsverein "Die lustigen Saalachthaler" Bad Reichenhall mit seinem jungen Vorstand Herrn Jos. Pinegger, sowie den übrigen Trachtenvereinen gönnen wir diesen herrlichen Tag und wünschen, dass er ihnen dienen möge als Anregung zur weiteren frohen Arbeit in der Erhaltung der schönen oberbayrischen Sitten, Gebräuche und Trachten."


1921

Ein besondere Leistung stellte die unter Vorstand Sepp Pinegger vom 16. bis 18 Juli 1921 veranstaltete "Trachten-, Sitten- und Brauchtumsschau" dar. Diese Veranstaltung war der Beitrag der "Saalachthaler" zu den Feierlichkeiten "75 Jahre Kurort". Rund 100 Trachtenvereine, 31 Festwagen und 12 Musikkapellen bildeten den festlichen Rahmen. Dieses große Trachtenfest, zu dessen Ehrengästen auch Kronprinz Ruprecht von Bayern zählte, fand in der Presse, auch weit über die Grenzen Bayerns hinaus, viel Anerkennung.

 

Plattlergruppe auf dem Rathausplatz.

1922

Am 13. Februar wagten sich die "Saalachthaler" erstmals auf die Bretter, die die Welt bedeuten und brachten das Theaterstück "'s Almröserl – oder Jenneweins Ende" zur Aufführung. Der Saal im Hotel "Deutsches Haus" war bis auf den letzten Platz gefüllt. Laut Reichenhaller Grenzboten mussten mindestens 100 Personen, darunter zahlreiche Besucher vom Land, die stundenlange Fußmärsche hinter sich hatten, wieder gehen. Zur Aufführung selbst: "Man könne nur Anerkennendes vermelden", so der Berichterstatter. Aufgrund des großen Erfolges musste das Stück wiederholt werden.In seiner Ausgabe vom 02. Oktober 1922 berichtet der Reichenhaller Grenzbote:


Die Trauung des Vorstandes der "Saalachthaler" Sepp Pinegger mit der Schreinermeisterstochter Elise Landauer von hier fand um 9 Uhr Vormittag in der Pfarrkirche St. Nikolaus statt. Die Saalachthaler in Festtracht begrüßten das Brautpaar am Eingang der Sakristei. Die kirchliche Feier wurde verschönt durch die Ansprache des von Bruckmühl herbeigekommenen Expositus Karl Kölbl, Opernsänger Werz, ein Mitglied der Saalachthaler, sang mit wohltuender Stimme das Gebet von Hiller und das Vaterunser von Krebs. Nach der Trauung überreichten die Saalachthalerinnen dem neuvermählten Paar Blumen."

Die 20ger Jahre

Ernste Existenzsorgen hatte der Verein im Juni 1922, als viele Mitglieder den Verein verließen und dem GTEV "Alt Reichenhall" gründeten. Dank der Tatkraft der Vereinsführung und treuer Mitglieder konnte Vorstand Sepp Pinegger anl. der Versammlung vom 21. Januar 1923 mitteilen, dass trotz der Absplitterung im Jahre 1922 die Mitgliederzahl von 75 auf 121 gestiegen ist.


Die Saalachthaler Buam (v.l.) Sepp Geromiller, Sepp Hartmann, Migosch Pinegger, Wastl Geiger und Rudi Hausmann.

In dieser schweren Zeit Ende der 20ger und der frühen 30ger Jahre zeigte der Verein auch seine soziale Verantwortung. In vielerlei Hinsicht wurden bedürftige Mitglieder seitens des Vereins unterstützt. In der Hauptversammlung am 13. Januar 1921 gab der Vorstand bekannt: "Es werden bedürftige Hinterbliebene gefallener Vereinskameraden mit namhaften Geldbeträgen unterstützt." Die Mittel hierzu lieferten unter anderem Spenden und die erfolgreiche Theatergruppe des Vereins.

Den Reinerlös von 30.000 Mark (Inflationsgeld), erzielt aus der Christbaumversteigerung anl. der Weihnachtsfeier am 17. Dezember 1922, spendete der Verein für die Errichtung des Kriegerdenkmals am Unteren Lindenplatz.

Interessant ist sicher auch, dass sich der Mitgliedsbeitrag auf dem Höhepunkt der Inflation am Semmelpreis orientierte. Lt. Beschluß vom 03. November 1923 bezahlten aktive Mitglieder den Gegenwert einer Semmel = 1 Milliarde Mark - und

passive Mitglieder 4 Semmeln. Arbeitslose Mitglieder waren beitragsfrei. Die Aufnahmegebühr betrug 1 Maß Bier.

1925

In einem kleinen Rahmen wurde das 25-jährige Vereinsjubiläum gefeiert.

Fotos: Saalachthaler Bad Reichenhall

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